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Aktualisiert am 23.02.2024

Die letzten drei Monate des Jahres sind normalerweise in unserer Gegend ziemlich reich an Schlechtwetter und Regen. Was jedoch von Oktober 2023 bis weit in den Februar 2024 an Regen vom Himmel gekommen ist, war schon außergewöhnlich. Ablesen kann man das am Wasserstand der Bracht an der Messtation Weilers des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie, der normalerweise bei ca. 25 cm liegt und der in der folgenden Grafik veranschaulicht wird:

Wasserstand Weilers 2023/24

Quelle: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Mindestens an den Tagen rund um die sechs höchsten, markierten "Gipfel" im obigen Diagramm stand das Wasser so hoch, dass es keine Chance gab, die Bahnunterführung auf dem Rad- und Fußweg von Neudorf nach Aufenau trockenen Fußes zu benutzen.

Kaum ein Zweifel besteht daran, dass der Klimawandel an dieser Wetterlage mitschuldig ist: 2023 war nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus das wärmste jemals gemessene Jahr. Dies führte u.a. zu einer –für die herbstliche Jahreszeit– extrem hohen Wassertemperatur im Nordatlantik. Höhere Wassertemperaturen wiederum führen zu mehr Verdunstung und als Folge zu mehr feuchtigskeitsbeladenen Wolken. Und wenn diese Wolken dann durch den Jetstream in Richtung Deutschland geschoben werden, kommt es zu solch starken Regenfällen wie im letzten Quartal 2023 und in den ersten beiden Monaten 2024.

Durch die Wassermassen waren die Böden bald so mit Feuchtigkeit gesättigt, dass sie kein weiteres Wasser aufnehmen konnten. Die logische Folge: Das Regenwasser musste oberirdisch abfließen und führte zu Überschwemmungen, die in vielen Teilen Deutschlands dramatische Folgen hatten. Im Gegensatz zum Hochwasser am 29.01.2021 oder zum Unwetter am 01.10.2022 gab es bei uns jedoch keine Schäden. Die Kinzigauen zwischen Neudorf, Aufenau und Wächtersbach verwandelten sich allerdings wieder mehrmals in die "Wächtersbacher Seenplatte".

Die "Wächtersbacher Seenplatte" am 23.12.2023

Nicht ganz so hoch stand das Hochwasser am 23.02.2024. Mittlerweile hatte sich ein Storchenpaar auf der Storchenplattform eingefunde, die wie eine Insel im Wasser stand. Offenbar waren die Vögel schon heftig mit der Balz beschäftigt. Wenn man genau hinschaut, kann man die beiden auf dem Foto sehen (s. Pfeil), am besten nach Klick auf das Foto:

Hochwasser rund um die Storchenplattform am 23.02.2024


Da es bei uns in Neudorf keine Schäden gab, ist es sicher erlaubt, die "Wächtersbacher Seenplatte" auch einmal von der heiteren Seite zu nehmen, wie Sascha Günther, der dieses Foto unter dem Titel "Seehund" in den sozialen Medien postete:

Seehund

Foto: © Sascha Günther

Ein paar Tage später, während eines kurzen Wintereinbruchs: Gleicher Fotograf, gleicher Hund, aber aus dem Seehund ist ein "Schneehund" geworden.

Schneehund

Foto: © Sascha Günther


Der aktuelle Wasserstand an der Messstation Weilers sowie weitere ähnliche Informationen sind jederzeit auf der Website des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie abrufbar.